„Jahrmarkt der Möglichkeiten“: vielversprechender Start im Riemer Kopfbau

Der „Jahrmarkt der Möglichkeiten“, das erste Vorlaufprogramm von ECHO e.V. im Kopfbau an zwei Wochenenden im Mai, traf ganz offensichtlich den Nerv der knapp 1000 Besucher*innen aller Altersklassen.

Die Aufgabe
Unter dem Titel „ExpeRIEMent Kopfbau“ soll der Tribünenkopfbau mit seiner wechselvollen Geschichte als Ort für soziale und kulturelle Nutzungsexperimente dienen: Von Mai 2022 bis Ende 2024 soll er – im Rahmen einer Experimentierphase – von wechselnden Akteur*innen bespielt werden. Das Projekt wird gemeinsam von Sozial- und Kulturreferat verantwortet und strebt einen multifunktionalen und interdisziplinären, partizipativ und niedrigschwellig ausgerichteten Nutzungsmix an, darin eingebettet die Themen Soziales, Kulturprojekte und Stadtteilinteressen. Bewerben können sich Vereine, Initiativen, Gruppierungen, Einrichtungen, Kulturschaffende (professionelle wie auch ehrenamtliche Akteur*innen) mit Sitz in der Landeshauptstadt München bzw. im Münchner S-Bahn-Bereich.

Der Auftakt
„ExpeRIEMent Kopfbau“ – endlich wieder Leben im lange verwaisten Kopfbau, das kommt beim Publikum und den Besucher*innen offensichtlich gut an. Bis zur Realisierung der ersten von den Referaten jurierten Projekte ab August 2022 wurden ECHO e.V. und die Initiative KopfBauT e.V. mit jeweils einem Vorlaufprogramm beauftragt. Ziel: das lange im Dornröschenschlaf versunkene Kassenhaus der Zuschauertribüne des Flughafens Riem wiederzubeleben.

ECHO e.V. hat sich entschieden, mit dem „Jahrmarkt der Möglichkeiten“ ein möglichst buntes, vielfältiges und dichtes Programm an insgesamt zwei Programmwochenenden zu bieten. Den Rahmen bildeten Bühnen-Acts zum Kulturfrühschoppen und im Abendprogramm, wie Klezmermusik mit „Massel Tov“, Latin und Swing von „Brisa Nova“, Musikkabarett mit Werner Meier, einer Acoustic Guitar Night mit den Bands „T4U“ und „Gschwerl“ und einem Impro-Theaterabend mit der Gruppe „Mixxit“. Beim „Jahrmarkt“ stellten sich ebenso interessierte wie interessante Anbieter aus dem Quartier mit Infoständen vor und boten zum Teil auch kleine Bühnenshows und Werkstattprogramme an. Dazwischen sorgten Kindertheatershows vom Erzähltheater „Altenbach und Honsel“ und der Gruppe „Kuschel&Tier“ für Kurzweile beim jungen Publikum. Auf diese Weise kam es zu einem sehr dynamischen und durchweg spannenden Angebot soziokultureller Möglichkeiten im- und aus dem Quartier.

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Beteiligt am Infomarkt hatten sich folgende Initiativen: Ballett in Riem, Brotbackerei, ECHO e.V., Familienzentrum Messestadt Riem Fameri e.V., Initiative KopfbauT e.V., Initiative Trudering im Wandel, KNS Berufsfachschule für Gymnastik, Tanz, Fitness und Sport, KunstSpielOrte (Kulturreferat München), Nachbarschaftswerk wagnis e.V., SPD-Ortsverband Trudering Riem Messestadt, Stadtbücherei Riem und Verein „Male mal“. Bühnenpräsentationen gab es unter anderem von Flamenco Harissa Hernandez München, den Stepptänzern und Cloggern vom ESV München Ost, dem Ballett in Riem, der Capoeira Union München e.V. sowie Square-Dancern der Swinging Bells und der Munich Dip´n´Divers. Eine erste kleine Kunstausstellung mit Künstler*innen aus dem Stadtteil und von der Kooperative Bahnwärter Thiel brachte eine lebendig-warme Atmosphäre in das Gesamtensemble des Veranstaltungsaufbaus. Beteiligt waren die Künstler*innen Mercedes Corvinus, Olivia Hartig, Brigitte Menzl, Tobias Obermeier, Julian Velez und Karl-Michael Brand.

Resümee und nächste Zukunft
Gezählte Besucher*innen an zwei ganzen Programmtagen und vier Abenden: 980
Geäußerte Kritik: tatsächlich nur von positiv bis begeistert.
So kann das Experiment aus Sicht der Betreiber gerne weitergehen. ECHO gibt jetzt die Staffel erst einmal weiter an die Initiative KopfbauT e.V. und deren Programm „…und nun“ von 1.6. bis 15.7.2022.

ECHO e.V. bleibt dem Kopfbauprojekt aber dauerhaft erhalten, ist der Verein doch verantwortlicher Betreiber im Auftrag der beiden städtischen Referate und übernimmt damit koordinatorische Aufgaben für das Projekt vor Ort. Hierzu zählen insbesondere Betreuung der Nutzer*innen, Klärung von Programmzeiten und technischen Abläufen sowie die Sicherstellung einer koordinierten Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus wird ECHO e.V. auch künftig selbst immer wieder einmal als Programmanbieter auftauchen.

Übrigens: Der „Kopfbau“ war ehemals die Kassenhalle der Riemer Flughafentribüne. Das Gebäude wurde zwischen 1937 und 1939 errichtet und ist heute eines der letzten verbliebenen Baudenkmäler des früheren Flughafens München-Riem. 2005 wurde der denkmalgeschützte Bau für die Bundesgartenschau als „BUGA-Lounge“ ertüchtigt; bereits in den vergangenen Jahren wurde er sporadisch kulturell genutzt.

 

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