Flirten in der Volkshochschule?

Fast eineinhalb Jahre später als geplant soll die neue Volkshochschule (VHS) in Riem starten. Take Off! hat den Stadtbereichsleiter Winfried Eckardt und die Pädagogische Leiterin Birgit Möller-Arnsberg am künftigen Ort des Geschehens gefragt, worauf sich die Messestädter freuen können. Und eine durchaus unerwartete Antwort bekommen.

 

Im Moment ist hier noch Baustelle, aber bald werden Sie starten. Welche Vision haben Sie? Was soll die VHS hier sein?
Möller-Arnsberg: Ein Ort der Begegnung, offen für alle. Wir wollen auch Leute erreichen, die normalerweise vielleicht nicht zur Volkshochschule finden.
Eckardt: Das bedeutet natürlich auch, dass wir wohnort- und arbeitsplatznah sein wollen, eine VHS der kurzen Wege. Mit einem standortangepassten Angebot.

Mit welchem Programm starten Sie?
Möller-Arnsberg: Wir hatten ja schon in Trudering oder in der Kultur-Etage einige Kurse, die wandern jetzt alle an den neuen Standort. Ansonsten fangen wir mit einem Standardprogramm an und testen mal, wie die Leute reagieren. Es wird Gesundheitskurse geben wie Zumba, Pilates und Yoga. Wir haben auch Workshops am Wochenende und Vorträge, zum Beispiel über Impressionismus. Und wir haben auch spezielle Seniorenangebote. Einführung ins iPhone, Bauchtanz und Gruppentänze.
Eckardt: Wir wollen dann auch zunehmend in den Bereich Philosophie gehen und einige Formate wieder aufleben lassen, die wir schon im Vorlaufprogramm im Kopfbau hatten, wie Talk & Music. Wir planen auch eine enge Kooperation mit dem Gymnasium und der Realschule und anderen Einrichtungen im Viertel.
Möller-Arnsberg: Außerdem gibt’s noch Stadtviertelthemen. Das ist ein eigenes Programm, das den Stadtteil abbildet. Da war Riem bisher ein bisschen schwierig. Wir hatten eine Tour nach Salmdorf oder durch den Landschaftspark und haben im nächsten Programm das Hofbräuhaus und die Geothermie mal wieder drin. Wir wollen also auch hinter die Kulissen der Unternehmen hier schauen. Und im Rahmen der Stadtteilkulturwoche im Juni sind wieder Spaziergänge platziert.

In der Messestadt leben ja nicht nur Menschen, die sich für Kultur, Diskussionen und Philosophie interessieren. Was gibt’s für die?
Eckardt: Wir wollen zum Beispiel auch versuchen, stärker Menschen der zweiten und dritten Generation von Migrantinnen und Migranten Kenntnisse in ihren Herkunftssprachen anzubieten. Es gibt ja hier viele, die in beiden Sprachen nicht richtig zu Hause sind. Da wird daheim arabisch oder türkisch geredet, aber nicht unbedingt auf Schulbildungsniveau. Und sie gehen auf deutsche Schulen und lernen Deutsch, haben aber zuhause nicht genügend Sprachpraxis.

„Was zwischen den Kursen passiert… darauf haben wir keinen Einfluß“ geben Eckardt und Möller-Arnsberg lachend zu.

Lesen Sie hier das Interview von Hans Häuser weiter…

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