Gregor Kern, langjähriger Chefredakteur der Take Off!, wagt eine Geisterbeschwörung, einen Blick in die Vergangenheit und vielleicht einen in die Zukunft:
Bis vor Kurzem konnte man sagen, der Geist der Messestadt ist der Geist des Werdens. Inzwischen ist das letzte Stück Brachland vor meiner Haustür zugebaut. Alles ist da, von der Kultur-Etage bis zum Discounter. Das Schulzentrum und die Stadtteilbibliothek kommen in Kürze. Die Messestadt ist fertig. Das Werden ist vorbei, sein Geist ist verflogen. Alles was noch kommt, wird mehr vom Selben sein. Noch vor dem Werden stand der Geist der Sozialdemokratie. Er hat die Planung des Stadtteils und das Zusammenleben gleichermaßen beseelt. Wenn ich „Sozialdemokratie“ schreibe, meine ich keine Partei. Vielmehr enthält dieses Wort für mich das Versprechen einer Welt mit mehr Mitsprache für alle, mehr Chancen für jeden Menschen und so viel Gleichheit, wie es Gleichheit geben kann in der wirklichen Welt eines Stadtteils. So kam es auch.