„Ökopolis“ heißt ein neues Ferienangebot von ECHO e.V., in dem Kinder mit Kopf, Herz und Hand nachempfinden können, wie sich unsere Kultur aus der Natur entwickelt hat. Grundidee für die Kids, die ohnehin zu viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, war ein Programm ganz ohne Medien, komplett im Freien an der frischen Luft! Und die zehn Abenteurer*innen im Alter von 8 bis 12 Jahren genossen vier Pfingstferientage voll Sonne und Draußensein am Abenteuerspielplatz des Quax. Vier Tage Action in und mit der Natur!
Alles Essen haben die Kinder selbst draußen gepflückt, gesammelt und am Lagerfeuer geköchelt. Im Riemer Park haben sie „Unkräuter“ wie Löwenzahn, Giersch und Bärlauch gesammelt und daraus würzige Pesto-Dips gemixt. Natürlich mit Muskelkraft statt mit Elektromixer! Eine super Beilage zu den selbst gebatzten Eiernudeln aus dem Feuerkessel. Das Brennholz fürs Feuer haben sie im Unterholz des Parks zusammengeklaubt. Es sorgte nachher für genug Hitze zum Backen von knusprigem Fladenbrot, die von der Meute hungrig verdrückt wurden. Klar macht Draußenkochen durstig. Zum Durstlöschen gab es Limonade, die die jungen Naturköche in großen Krügen mit Wasser, Zitrone, Melisse und Thymian ansetzten. Als kühlenden Nachtisch gab es Eis am Stiel, aus Joghurt und Früchten. Hier haben die Kinder ganz kritisch und völlig zurecht „beanstandet“, dass die Banane keine heimische Zutat ist. Dafür hatten sie aber vorher die Eisstängel eigenhändig aus Haselnuss-Ruten geschnitzt.
Von der Natur zur Kultur bezog sich aber nicht nur aufs Essen, sondern auch auf Kulturgegenstände. Wie haben die Menschen zum Beispiel den ersten Stift erfunden? Das probierten die Kinder aus: sie „verkohlten“ Äste über dem Feuer in einer Dose mit Sand. Die gewonnenen Kohlestäbe setzten sie dann in ausgehöhlte Holunderstängel ein – fertig war ein primitiver Stift zum Schreiben! Und wie bekommt man Farbe zum Malen? Indem man bunte Naturmaterialien mit Wasser mixt: zerstampftes Gras macht grün, Lavendelblüten blassblau und Beeren färben rot. Aus den Fasern von Brennnessel – Vorsicht, die brennen ohne Handschuhe! – wurden einfache Schnüre gedreht. Ein Lederexperte zeigte, wie man aus der Tierhaut Armbänder und Schreibrollen bastelt. Aus Holzscheiben und Weidenästen wurden Nester geflochten. Und für das große Tipi haben die Kinder Sitzbänke aus Holzpaletten gezimmert. Fazit der Kinder: Ökopolis war Megaspaß, bei dem man viel lernt! Unter anderem die Einsicht: ohne Netz, ohne Dach und ohne Strom – was machts das schon?