Nach wiederholten Überfällen auf den Tante-Emma-Laden an der Selma-Lagerlöf-Straße haben Nachbarn Spenden für die Inhaberin gesammelt. Die zeigt sich überwältigt von der Solidarität und berichtet, warum sie trotz der Vorfälle weitermacht.
2023 hat sie einiges Unglück durchgemacht. Dreimal ist ihr Laden Opfer von Kriminellen geworden. Im April haben Jugendliche ihr alle E-Zigaretten geklaut. Im Juni sind Unbekannte nachts eingebrochen, haben ihr komplettes Münzgeld gestohlen. Und zuletzt, kurz vor Weihnachten, kamen, wie sie erzählt, drei Männer zu ihr. Einer wartete im Wagen, zwei im Laden, bis keine Kunden mehr anwesend waren. Dann habe sie einer mit einem Schlagring bedroht und sei mit ihren Tageseinnahmen abgehauen.Das Herz am rechten Fleck: Lida möchte sich bei den Menschen im Viertel für die Solidarität der letzten Wochen bedanken! (Foto: H. Häuser)
Das Gefühl der Sicherheit verloren
Die Polizei spricht von nur einem Täter, hat auch einen Tatverdächtigen festgenommen, ihn aber wenig später wieder freigelassen. Es bedürfe noch weiterer Ermittlungen, hieß es. Wie auch immer: Lida hat in diesem Jahr mehrere tausend Euro verloren – und ein bisschen auch den Glauben, dass sie sicher ist, hier, in der Messestadt, in ihrem Geschäft. Pfefferspray hat sie seitdem immer dabei, und daheim noch einen großen Schraubenzieher neben dem Bett.
Lida kämpft sich durch diese Zeit. „Was dich nicht zerstört, macht dich stärker. Ich bin dankbar für das, was ich habe: Meine Kinder, meine Kunden. Die Liebe.“ Liebe, die sie jeden Tag verteilt. Jedes Kind verlässt ihren Tante-Emma-Laden mit einer kleinen Süßigkeit. Jeder Nachbar, der mit Sorgenfalten hineinkommt, geht mit einem Gefühl der Erleichterung hinaus. Weil Lida zuhört. Und Trost spendet. „Der Mensch braucht das Gefühl, dass er nicht allein ist“, sagt sie, während sie das Paket einer Kundin registriert und auf einem Haufen ablegt…
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